Zuviel Chlor im Rauchgas des Heizkraftwerks

Erneut wurde ein Grenzwert im Rauchgas der Müllverbrennungsanlage überschritten.

Korbach. Nachdem im Heizkraftwerk beim Korbacher Continental- Werk in der Vergangenheit mehrfach der Schadstoffgrenzwert für Quecksilber überschritten worden war, kam es am 4. Dezember letzten Jahres zu einer Überschreitung des Grenzwertes für Chlorwasserstoff.
Wie die Bürgerinitiative „Für ein lebenswertes Korbach“ mitteilt, fuhr die Anlage in der 49. Kalenderwoche 2012 hart am Grenzwert, wie die im Internet von der Betreiberin MVV veröffentlichen Tagesmittelwerte zeigten. Am 4. Dezember habe der Tagesmittelwert den vom Gesetzgeber festgelegten Grenzwert für Chlor von 10 mg/m³ überstiegen. Die Sprecher der Bürgerinitiative kritisieren diese erneute Grenzwertüberschreitung eindringlich.
Dr. Julia Günther-Pusch weist darauf hin, dass es bei einem erhöhten Ausstoß von Chlor zu Reizungen der Schleimhäute und Atemwege kommen könne.
Nicht umsonst habe der Gesetzgeber diesen Stoff als überwachungsbedürftig eingestuft, da durch die Freisetzung von Chlorwasserstoff Salzsäure gebildet werde, was auch zu einer Schädigung der Bausubstanz, insbesondere der aus Sand- und Kalkstein gebauten denkmalgeschützten Bauten führe, ergänzt Harald Rücker.
Die wiederholten Grenzwertüberschreitungen offenbarten erneut die von der BI von Anfang an kritisierte unzureichende Filtertechnik der Anlage, sagt Dr. Peter Koswig. Er appelliert an das Regierungspräsidium, die gesetzlichen Möglichkeiten, den Einbau einer besseren Filteranlage zu fordern, auszuschöpfen.
Für die BI jedenfalls seien die wiederholten Grenzwertüberschreitungen nicht hinnehmbar.
Eine Antwort auf eine Anfrage beim Regierungspräsidium zu den Gründen der Überschreitung und eventuellen behördlichen Anordnungen stehe noch aus.
 

WLZ 07.01.2013
 

Zuletzt geändert am: 13.01.2013 um 20:46:05