Im Landkreis gibt es immer mehr Menschen mit Atemwegserkrankungen. Laut des aktuellen Gesundheitsreports der DAK gab es eine deutliche Steigerung. Rund 15 Prozent mehr Erkrankte vermeldet der Versicherer gegenüber dem Vorjahr. Auch der Krankenstand insgesamt steige in Waldeck-Frankenberg am stärksten, gegenüber den anderen Kreisen in Hessen angeht. DAK-Chef Manfred Riepel kündigte an den Einsatz und die Angebote weiter auszubauen, um den Krankenstand zu senken: „Wir werden mit den regionalen Partnern die betriebliche Prävention ausbauen.“

„Wir brauchen vor allem klare Luft!“

Der Korbacher Bürgermeister Klaus Friedrich unterstützt die Bürgerinitiative für ein lebenswertes Korbach in dem bestreben, den Ursachen der Bronchialerkrankungen bei Kindern in Frankenberg, Gemünden und Korbach unverzüglich auf den Grund zu gehen (Hintergrund ist die vom Kreis beauftragte Kinderstudie zu Umwelt und Gesundheit im Landkreis Waldeck-Frankenberg.)

Es sei nicht nachvollziehbar, warum der Empfehlung des „Runden Tisches“ bisher nicht gefolgt wurde. Dieser hatte im Sommer ein klares Votum für die Bestellung von zwei unabhängigen Gutachtern abgegeben, um das weitere gemeinsame Vorgehen zu besprechen. „Eine Einladung ist bis jetzt meines Wissens noch nicht erfolgt. Da stellt sich die Frage: Warum? Die Bevölkerung des Landkreises Waldeck-Frankenberg erwartet“, so Bürgermeister
Friedrich, „dass hier unverzüglich gehandelt wird.“

„Die Gesundheit unserer Kinder ist das höchste zu schützende Gut. Weitere Verzögerungen dürfen daher nicht in Kauf genommen werden“, so Bürgermeister Klaus Friedrich. Um eine sachliche Diskussion in dieser Angelegenheit führen zu können, müssten alle Fakten auf den Tisch. Die Ergebnisse der Gutachter tragen sicherlich zu einer objektiven Einschätzung der Lage bei und können weitere Handlungswege aufzeigen. Insofern sei es bedauerlich, dass sich die Kreisgremien hier so zögerlich verhalten.

Bürgermeister Friedrich: „Es muss Klarheit und Aufklärung bestehen. Wir brauchen Klarheit für die betroffenen Städte, wir brauchen Klarheit für die Menschen in Waldeck-Frankenberg und wir brauchen vor allem klare Luft!“

Blockadehaltung aufgeben

Auch die Korbacher Grünen fordern den Kreisausschuss auf, seine Blockadehaltung zur Bestellung der Gutachter aufzugeben. „Ein Runder Tisch macht nur dann Sinn, wenn sich alle Mitwirkenden auch in den politischen Gremien zu ihren Beschlüssen bekennen“, erklärt Doris Jauer, Korbacher Stadtverordnete. „Wir verstehen nicht, warum Christdemokraten, Liberale und Freie Wähler im Kreistag gegen die Bestellung der Gutachter stimmen, wenn sie beim Runden Tisch noch dafür waren“, so Jauer weiter.

In jedem Fall sollte der Kreisausschuss eine neue Sitzung des Runden Tischs einberufen. „Die betriebene Vertagung eines Gutachterauftrages fordert eine Diskussion“, so Heike Kramer.

Eder-Diemel-Tipp online 19.11.09