Streit um Bau des Heizkraftwerks

Initiative: Baustopp sofort

KORBACH. Einen Baustopp für das Heizkraftwerk in Korbach fordert die Bürgerinitiative für ein lebenswertes Korbach. Das Sozialministerium betone in seinem Schreiben ganz eindeutig, dass eine Vorbelastungsuntersuchung vor Inbetriebnahme der Anlage erfolgen soll.

Somit betrifft es, entgegen der Auffassung des Regierungspräsidiums, sehr wohl das Genehmigungsverfahren und muss normalerweise zu einem Baustopp führen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Schaden abwenden

Ein Baustopp sei auch zum Schutz der MVV aus Mannheim, die das Kraftwerk baut und betreibt, auszusprechen, um einen weiteren Schaden von ihr abzuwenden. Eine Vorbelastungsuntersuchung dauere nach Ansicht von Fachleuten wie dem Kieler Umwelttoxikologen Dr. Kruse minimal ein halbes Jahr, um einigermaßen verlässliche Daten zu bekommen. Idealer wäre ein Untersuchungszeitraum von einem ganzen Jahr.

Bis dahin wäre, bei dem jetzigen Bautempo, die Anlage komplett fertig gestellt und der Antragsteller hätte eine große Summe investiert.

Sollte sich herausstellen, dass die Belastung von Luft, Boden und Wasser nicht nur durch den 100-jährigen Betrieb der Conti, sondern auch durch andere Industrie- und Gewerbebetriebe, derart hoch ist, dass nichts mehr hinzukommen darf, müsste die Genehmigung versagt werden, erklärt die BI.

Und das hieße einen kompletten Rückbau des Kraftwerkes. Das Regierungspräsidium hatte erklärt, die Genehmigung sei rechtens. Die Notwendigkeit einer Luftuntersuchung werde in dem Verwaltungsgerichtsverfahren geklärt. Gestern forderte der Grünen-Landtagsabgeordnete Jürgen Frömmrich die Landesregierung auf, die Stellungnahmen der Fachleute beim Landessozialministerium ernst zu nehmen. Diese hätten mehrfach darauf hingewiesen, dass sie eine Vorbelastungsuntersuchung für notwendig erachten. Das Ministerium solle jetzt endlich eine Vorbelastungsuntersuchung veranlassen. (nh/emr)

Quelle: HNA Vom 15. November 2007