BI lebenswertes Korbach

RP lässt Gerüche prüfen

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KORBACH. Nach Angaben der Bündnisgrünen will das Regierungspräsidium Kassel den Geruchsbelastungen in Korbach nachgehen. Grund dafür seien die vielen Beschwerden von Anwohnern und Besuchern der Kreisstadt.

„Damit gibt die Behörde einer Forderung der Grünen Korbach sowie der Bürgerinitiative für ein lebenswertes Korbach nach", sagte Werner Welsch vom Vorstand der Korbacher Grünen. So habe die die Leiterin der Immissionsschutzabteilung beim RP mitgeteilt: „Als Nachweis ist geplant, von einem unabhängigen, in Hessen zugelassenen und von der HLUG überwachten Messinstitut, eine Bewertung der Emissionsquellen sowie die Erstellung einer Ge-ruchs-Immissionsprognose durchführen zu lassen." Damit werde in absehbarer Zeit eine objektive und verwaltungsrechtlich belastbare Bewertung der auftretenden Gerüche vorliegen.

Bürger hatten schon vor zwei Jahren beim RP um Auskunft zur Geruchsbelastungen gebeten. Zudem wurden Unterschriften für die Verbesserung der Luftbelastung gesammelt. Die Bürgerinitiative (BI) sammelte auf ihrer Internetseite Beschwerden von Bürgern über die Gerüche. Aber auch diese hätten die RP-Vertreter nicht anerkannt.

„Lange Zeit wurde so getan, als gebe es gar kein Problem in Korbach, obwohl die Geruchsbelastungen, die beispielsweise vom Continentalwerk ausgehen, von niemanden in Korbach ernsthaft bestritten wer-
den", sagte Grünen-Stadtverordnete Doris Jauer. Kurioser Weise habe der RP dann die Korbacher aufgefordert, selbst Messungen vorzunehmen. Jauer: „Die Behörde forderte uns allen Ernstes auf, für sie über drei Monate mehrfach täglich an bestimmten Orten zu schnüffeln und detaillierte Aufzeichnungen zu machen."

Alle Emissionen erfassen

Alle Emissionsquellen müssten erfasst werden, unabhängig vom Betreiber, fordern Grüne und BI. So sei bereits im Erörterungsverfahren für die Müllverbrennungsanlage der Mischsaal des Reifenwerkes nicht in die Bewertung einbezogen worden. Das RP habe dies damit begründet, dass es sich um eine Fremdfirma in der Conti handele. Dies würde aber bedeuten, dass auch die zahlreichen Reifenlager und Logistikzentren nicht bewertet würden, ebenso wäre es teilweise mit anderen Industriebetrieben.

„Für die Korbacher ist es wichtig, dass jetzt nicht einzelne Luftverschmutzer herausgepickt werden. Wichtig ist, dass die Luft in Korbach insgesamt sauberer wird", sagte Harald Rücker von der Bürgerinitiative. Dabei könne ein Gutachten über die Geruchsbelastung durch die Industrie ein erster Schritt sein. Viel wichtiger sei aber eine Vorbelastungsuntersuchung, bei der alle Schadstoffe in der Luft identifiziert werden. Viele Schadstoffe seien geruchlos, aber trotzdem viel gefährlicher als manche riechende Schadstoffe. (nh/aha)

Quelle: HNA vom 31. Mai 2008

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