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Banzer widerspricht

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Der Minister widerspricht

Landkreis hielt weitere Untersuchungen und Analyse für nicht erforderlich


Rückendeckung und Unterstützung gegenüber der öffentlichen Meinung suchte der Landkreis beim Hessischen Gesundheitsminister – doch dieser lehnte ab.
Bei einem Gespräch mit Gesundheitsminister Jürgen Banzer hatten die Vertreter des Landkreises „auf den lokalen Druck durch die Bürgerinitiative“ hingewiesen, heißt es in einem Gesprächsvermerk des Ministeriums. An der Besprechung hatten neben dem Minister und zwei seiner Mitarbeiter Landrat Dr. Reinhardt Kubat (SPD), die Kreisbeigeordneten Peter Niederstraßer (FWG) und Otto Wilke (FDP) sowie die Leiterin des Kreisgesundheitsamtes Dr. Hannelore Wendt teilgenommen.

Der Kreis vertrat die Auffassung, dass aufgrund der Daten der Kassenärztlichen Vereinigung keinerlei Anhaltspunkte vorlägen, dass es im Landkreis außergewöhnlich häufig Atemwegserkrankungen gebe. Sie baten das Ministerium, diese Auffassung zu bestätigen.

Das lehnte der Minister jedoch ab. Jürgen Banzer wies laut Gesprächsvermerk darauf hin, dass ein wissenschaftlicher Nachweis, ob überhaupt ein Problem bestehe, nur schwer geführt werden kann. Eine aussagefähige Schlussfolgerung könne man weder aus den Daten der Schuleingangsuntersuchungen, noch aus denen der Kassenärztlichen Vereinigung ziehen. Das Land könne aber nur dann Aussagen treffen, so der Minister weiter, wenn es wissenschaftlich aussagefähige Untersuchungen gebe.

Bei den Daten der Kassenärztlichen Vereinigung fehlten aber zum Beispiel eine Prüfung, ob sie überhaupt plausibel seien, Angaben über statistische Kenngröße sowie Einflussfaktoren wie Rauchen, Altersstruktur und Arbeits- und Lebensstil.

Der Minister und die Vertreter des Landkreises einigten sich darauf, die Schuleingangsuntersuchungen im kommenden Jahr zu erweitern. Damit will man feststellen, ob es in Korbach tatsächlich mehr Atemwegserkrankungen gibt als in anderen Regionen. Bei der Erstellung eines Untersuchungsrasters für die erweiterten Schuleingangsuntersuchungen will das Gesundheitsministerium dem Kreis helfen. Einig war man sich laut Gesprächsnotiz des Ministeriums, dass zunächst keine Luftmessungen vorgenommen werden sollen. Darüber werde man entscheiden, wenn im kommenden Jahr die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen vorliegen.

Quelle: HNA vom 18.06.2010

 

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