BI lebenswertes Korbach

Theaterstück in Korbacher Stadtverordnetenversammlung

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Es fehlt die klare Entscheidung

Die Korbacher Stadtverordneten haben viel Vertrauen in die Fachkompetenz der Genehmigungsbehörde und in die Urteilsfähigkeit ihres Magistrats -aber keine Entschlusskraft, um eine eigene Position zum Bau des Conti-Heizkraftwerkes zu beziehen.

Der monatelange, zudem vom Bürgermeister-Wahlkampf verlängerte Abwägungsprozess zwischen Standortsicherung und Gesundheitsvorsorge ist am Donnerstag beendet worden. Doch etwas nicht zu fordern, ist keine klare Entscheidung. Dafür fehlt nach wie vor die Grundlage.

Bis heute hat es keine öffentliche Informationsveranstaltung gegeben, bei der Befürworter und Kritiker der geplanten Anlage ihre Argumente vortragen konnten. Vor allem deshalb ist das vorläufige Ergebnis unbefriedigend. Das Vertrauen in die Behörden, auf der Basis breiten Fachwissens die richtige Entscheidung zu treffen, und
danach die Einhaltung der Bestimmungen ordentlich zu kontrollieren, dürfte selbst in „Gammelfleisch"-Zeiten noch berechtigt sein. Doch gerade weil es keine hundertprozentige Sicherheit gibt, hätten die Möglichkeiten einer umfassenden städtischen Informationspolitik genutzt werden müssen.

Der „öffentliche Dialog mit den Bürgern", für den der Stadtverordnete Eckart Hardegen am Donnerstag noch einmal plädiert hatte, fand bislang nicht statt.

Das Aktionsbündnis „für ein lebenswertes Korbach" hat in dieser Hinsicht anerkennenswerte Beiträge geleistet, hat im August einen eigenen Antrag für ein humantoxikologisches Gutachten beim Regierungspräsidium gestellt.

Dass es nun, nachdem die Stadtverordneten beschlossen haben, dies nicht zu unterstützen, Anfang Oktober eine Informationsveranstaltung genau zu diesem Thema geben soll, klingt deshalb eher nach einem Theaterstück.

Kommentar von Thomas Kobbe

Quelle: WLZ vom 23. September 2006

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