Leserbrief: Umstieg auf "EWF-Naturstrom"

Dr. Peter Koswig, Korbach

Zum Artikel Ökostrom für Korbachs städtische Gebäude vom 14.4.

Der Umstieg auf „EWF-Naturstrom“ ist zu begrüßen.
Damit setzt die Verwaltung bereits vor der ersten Sitzung des neuen Korbacher Stadtparlamentes eine erste Forderung der rot-grünen Zielvereinbarungen um.

Allerdings ist das große mediale TamTam nicht gerechtfertigt, da dies nur ein kleiner Anfangsschritt zu mehr Nachhaltigkeit ist. Zwar wird tatsächlich atom- und kohlefrei hergestellter Strom bezogen und damit die C02 Bilanz der Stadt verbessert. Ein positiver Effekt für die Umwelt ist damit aber nicht verbunden. Denn geliefert wird überwiegend Strom aus vorhandenen alten Wasserkraftanlagen, der bisher in den normalen nationalen Strommix einfloss. Nun erfolgt lediglich ein separater Verkauf mit gesondertem Etikett und Aufpreis!

Zur Nachahmung für Privathaushalte, die wirklich mehr für die Umwelt tun möchten, eignet sich dieser Schritt also kaum. Umwelt- und Verbraucherverbände empfehlen deshalb den Wechsel zu einem der 4 unabhängigen bundesweiten Ökostromanbieter wie Naturstrom AG, Greenpeace Energy, Lichtblick und EWS-Schönau. Diese sorgen durch kontinuierlichen Bau neuer Anlagen für Neukunden für echte Verbesserungen.

Ob der EWF-Chef, vor einiger Zeit noch öffentlich für Atomkraft werbend, tatsächlich auch die Energiewende will, muss sich noch zeigen: bisher produziert EWF in den wenigen eigenen regenerativen Anlagen lediglich beschämende 0,4 % seines verkauften Stromes!