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Diskussion um Kindergesundheit: Experten für weitere Untersuchungen

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Kreistag entscheidet am kommenden Donnerstag über das weitere Vorgehen

Waldeck-Frankenberg. Weitere Untersuchungen zur Gesundheit der Kinder in Waldeck-Frankenberg schlagen zwei Experten vor, die der Kreisausschuss zu diesem Thema zu Rate gezogen hat. So sollten zusätzlich zu den Schuleingangsuntersuchungen Lungenfunktions- und Allergietest vorgenommen werden, empfahlen Dr. Hermann Kruse (Kiel) und Prof. Erich Wichmann (München). Das berichtete Erster Kreisbeigeordneter Peter Niederstraßer am Donnerstag im Finanzausschuss des Kreistages.

Zusätzlich sollten Eltern befragt werden, um "ansatzweise nach den Ursachen zu suchen". So sei es für die Einschätzung des Gesundheitszustandes zum Beispiel wichtig zu wissen, ob im Haushalt der Kindern geraucht werde und ob mit Öl, Gas oder Holz geheizt werde.

Die beiden Experten hätten bei dem Gespräch am Mittwoch auch empfohlen, die bereits vorliegenden Untersuchungen zum Thema auszuwerten. So hatte der Reifenhersteller Continental in Korbach zum Beispiel seine Emissionen messen lassen.

Ziel dieser weitergehenden Untersuchungen solle sein, objektive Daten über den Gesundheitszustand der Kinder in Waldeck-Frankenberg zu erhalten. Eine erste Untersuchung zu diesem Thema hatte herausgefunden, dass Kinder in Korbach – aber auch die in Frankenberg und Gemünden – häufiger an Atemwegsproblemen leiden, als Kinder in anderen Regionen Deutschlands.

Über das weitere Vorgehen bei diesem Thema hatten sich die Kreistagspolitiker in ihrer jüngsten Sitzung heftig gestritten. Zum Beispiel darüber, ob man erst herausfinden sollte, ob die Kinder im Kreis wirklich öfter krank sind. Oder ob man parallel dazu auch schon ein Programm für Messungen von Schadstoffen in der Luft entwickeln sollte.

Erheblicher Aufwand

Wie Niederstraßer berichtete, habe Prof. Wichmann deutlich gemacht, dass ein solches Messprogramm einen erheblichen Aufwand bedeutet und dementsprechend teuer ist. Die Messung müsse über ein Jahr erfolgen und dann ausgewertet werden, was etwa drei Monate dauere. Wenn man zunächst weitere Daten zur Gesundheit der Kinder erhebe verliere man gegenüber einem sofortigen Start der Luftmessungen etwa ein Vierteljahr.

Für die Luftmessungen an mehreren Stellen im Kreis würden Kosten in Höhe von mindestens 600 000 Euro entstehen. Die Kosten für die Auswertung der Messungen und das Honorar für die Beratung durch den Umweltexperten noch nicht eingerechnet. Die Kreisverwaltung wird nun bis zur Kreistagssitzung am kommenden Donnerstag einen Vorschlag erarbeiten, wie der Kreis weiter vorgehen soll.

Von Ingo Happel-Emrich

Quelle:  HNA  online, 10. Dezember 2009

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